- Novel Food
- No|vel Food, das; - -[s], No|vel|food, das; -[s] ['nɔvl̩ 'fu:d , 'nɔvl̩fu:d ; engl. novel food = neuartiges Nahrungs-, Lebensmittel]:Lebensmittel, die aus gentechnisch veränderten Organismen bestehen od. die mit deren Hilfe hergestellt werden.
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Novel Food,[nɔvl fuːd; englisch »neuartige Nahrung«] die, - -, Designer Food [dɪ'zaɪnər -], Genlebensmittel, Bezeichnung für Lebensmittel, die aus gentechnisch veränderten Organismen bestehen, mit deren Hilfe hergestellt werden oder gentechnisch hergestellte Zusatzstoffe enthalten. Seit Anfang der 80er-Jahre werden bereits Enzyme aus gentechnisch veränderten Mikroorganismen zur Lebensmittelproduktion eingesetzt. Derartige Fermente spielen v. a. in der Stärke-, Milch- und Backwarenindustrie und für Brauereierzeugnisse eine Rolle. Als effektivere Alternative zur konventionellen Züchtung dienen gentechnische Verfahren in jüngster Zeit für die Gewinnung von Pflanzen, die widerstandsfähig gegen Hitze und Trockenheit sind, auf salzigen und nährstoffarmen Böden wachsen und Resistenzen gegen Krankheitserreger, Fraßschädlinge und Herbizidbehandlung aufweisen. Auch qualitative Eigenschaften wie Protein- und Vitamingehalt, Haltbarkeit und Aussehen von Pflanzen lassen sich gentechnisch bestimmen. Die Erzeugung transgener Tiere besitzt zurzeit noch keine nennenswerte Bedeutung. Lediglich erste Ansätze in der Fischzucht und für einzelne Haustiere (Hühner, Schweine) sind auf einem experimentellen Niveau.1994 wurde erstmals eine gentechnisch veränderte Tomate »Flavr Savr®« auf dem US-Markt eingeführt, die im Gegensatz zu konventionellen Sorten ausgereift geerntet werden kann, da sie einen verzögerten Zellwandabbau aufweist und daher bei Transport und Lagerung nicht matschig wird. In der Folge gelangten herbizidresistente Mais-, Raps- und Sojabohnensorten auf den Markt, die seit kurzem auch in Deutschland zugelassen sind. Im Januar 1997 wurde vom Europäischen Parlament eine Novel-Food-Verordnung erlassen, die Vertrieb und Kennzeichnung gentechnisch veränderter Nahrungsmittel und Zusatzstoffe europaweit regelt. Danach besteht eine Kennzeichnungspflicht nur für solche Lebensmittel, in denen sich Spuren der gentechnischen Veränderung noch nachweisen lassen. Die Einwände gegen gentechnisch manipulierte Nahrungsmittel sind erheblich. So sind die Folgen bei einem massenhaften Anbau (Freisetzung) und Konsum transgener Pflanzen nicht sicher voraussehbar. Einige der Bedenken betreffen die Verwendung von Resistenzgenen, deren ungehemmte Verbreitung in natürlichen Biotopen unkalkulierbare Risiken beinhaltet. Auch die Beschränkung auf wenige ertragreiche, genetisch sehr ähnliche Sorten beim Anbau ist an sich ein Risiko, da die genetische Vielzahl von Nutzpflanzen weiter eingeschränkt würde. Für den Konsumenten besteht u. a. die Gefahr, dass über die fremden Proteine in transgenen Organismen allergische Reaktionen nach dem Verzehr entsprechender Produkte ausgelöst werden können. Neben den ökologischen und medizinischen Risiken sind auch politische Bedenken geäußert worden. Für die Nahrungsmittelproduzenten v. a. der Dritten Welt wird befürchtet, dass sie sich in eine noch größere Abhängigkeit von einzelnen Industrieunternehmen begeben müssen, da z. B. Saatgut transgener Hochleistungssorten und Pestizid vom Hersteller aufeinander abgestimmt sind und dadurch stets zusammen eingesetzt werden müssen.Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Design-Food und Novel-Food* * *
No|vel Food ['nɔvlfu:d], das; -[s] [engl. novel food = neuartiges Nahrungs-, Lebensmittel]: Lebensmittel, die aus gentechnisch veränderten Organismen bestehen o. mit deren Hilfe hergestellt werden.
Universal-Lexikon. 2012.